Seit 2021 ist Glücksspiel in Deutschland auch im Internet legal. Der Glücksspielstaatsvertrag macht klare Vorgaben bezüglich erlaubter und unerlaubter Aktivitäten. Einschränkungen sind zudem auch im Werbesektor vorgenommen worden. Was aber bedeutet das für seriöse Betreiber einer Online Spielothek und ihre Nutzer?
Insbesondere in Verbindung mit Sport-Events sind Werbeeinblendungen für Glücksspiele allgemein bekannt. Ist diese Form der Werbung noch zulässig oder setzt der GlüStV dem Ganzen ein Ende? Wir klären hier darüber auf.
Das grundsätzliche Werbeverbot: Es betrifft auch Sportveranstaltungen
Wenn die großen Events im Fußball stattfinden, gehören Live-Übertragungen im Fernsehen und Radio dazu. Hier gibt es klare Regeln, was die Werbung für Glücksspiel- und Sportwetten Anbieter angeht. Weder im TV noch im Hörfunk sind Werbungen zulässig. Diese Regelung gilt zwischen 06:00 Uhr und 21:00 Uhr sowie unmittelbar vor Events bei Sportwetten.
Außerhalb dieser Zeiten ist Glücksspielwerbung grundsätzlich erlaubt, darf jedoch die Ziele des GlüStV nicht unterlaufen. Somit ist alle Art von Werbung untersagt, die einen besonderen Anreiz zum Spielen schafft. Der Glücksspielanbieter darf somit nicht einen Tag vor einem stattfindenden Fußballturnier auf sein Angebot hinweisen und tolle Gewinne versprechen.
Erlaubt sind Werbemaßnahmen, die Spielenden einen Hinweis zu legalen Angeboten geben. Menschen, die noch nicht gespielt haben, sollen durch Werbungen nicht zur erstmaligen Teilnahme am Glücksspiel animiert werden. Generell verboten ist jegliche Form der Werbung, die sich an Minderjährige oder potenziell gefährdete Gruppen richtet.
Werbung im Stadion: Was ist erlaubt und was verboten?
Das Werbeverbot des Glücksspielstaatsvertrags in Deutschland ist komplex und hat für die Sponsoren einiges verändert. So wurde beispielsweise verboten, dass Sportfunktionäre oder Spieler direkt für ein Casino oder einen Sportwettenanbieter Werbung machen. Der Grund ist schnell erklärt: Sportler haben zahlreiche Fans, viele von ihnen sind noch minderjährig. Durch die Vorbildfunktion des Sportlers wird stark suggeriert, dass die Teilnahme an entsprechenden Angeboten ungefährlich ist.
Da nach wie vor die Gefahr einer Glücksspielsucht besteht, wurde diese direkte Werbung rigoros untersagt. Weiterhin erlaubt ist allerdings das klassische Sponsoring, sofern keine aktive Werbung betrieben wird. Sponsoren dürfen benannt werden, zum Beispiel auf Trikots, bei Pressekonferenzen, auf Hintergrundbildern oder auf der Bande im Stadion. Hierbei handelt es sich nicht um direkte Werbung, sondern um Erwähnung der Kooperationspartner.
Werbung über verschiedene Kommunikationswege ist verboten
Unabhängig von sportlichen Events und auch währenddessen ist es verboten, Werbung über SMS, WhatsApp oder Telefonanrufe durchzuführen. So dürfen Sportwettenanbieter ihren Kunden keine SMS schicken, wenn gerade ein Spiel der Weltmeisterschaft gestartet ist. Die einzige Ausnahme besteht, wenn der Kunde selbst ein Telefonat einleitet und dann vom Support eines Anbieters auf die Möglichkeiten hingewiesen wird.
Persönlich adressierte Werbemaßnahmen sind erlaubt, sofern sie an bereits registrierte Kunden erfolgt. Es ist Voraussetzung, dass der Kunde selbst zuvor den Empfang von Werbung erlaubt hat. Der Werbetreibende muss zudem eine Abfrage bei der bundesweiten Spielersperrdatei durchführen. Sollte es sich beim Empfänger der Werbung um einen gesperrten Spieler handeln, darf keine Mail versendet werden.
Werbung nur für legale Anbieter zulässig
Grundsätzlich dürfen Werbemaßnahmen nur dann erfolgen, wenn es sich beim beworbenen Angebot um eine legale Spielmöglichkeit handelt. Legal sind in Deutschland all jene Glücksspielanbieter, die sich um eine offizielle deutsche Lizenz beworben haben. Die Verteilung beginnt ab 2023, zuvor gab es bereits eine Whitelist für zulässige Spieleanbieter.
In der EU lizenzierte Anbieter, die etwa eine Lizenz in Malta erhalten haben, dürfen hierzulande nicht beworben werden. Zwar gibt es kein allgemeingültiges Verbot, offiziell erlaubt sind diese Anbieter aber nicht. Die rechtliche Grauzone kann für Spieler zum Problem werden, daher sollten sie im Zuge von Werbemaßnahmen nicht damit konfrontiert werden.
Legales Glücksspiel ist in Deutschland nur bei Anbietern möglich, die offiziell konzessioniert worden sind. Darauf dürfen Werbeeinblendungen auch aufmerksam machen. Sie dienen dazu, Glücksspielinteressenten zu zeigen, wo sie ohne Sorge vor juristischen Konsequenzen offiziell spielen dürfen.